Marjo Swinkels wohnt mit ihrem Mann in Blitterswijck und zusammen haben sie zwei ältere Töchter. Sie hat in ihrem Leben schon viele verschiedene Berufe ausgeübt. So arbeitete sie schon in einem Friseursalon, einer Drogerie und einem Catering-Unternehmen, aber auch im Einzelhandel und in der Pflege. Als die Arbeitsbelastung im Gesundheitswesen vor einigen Jahren stark zunahm, beschloss sie, sich nach etwas anderem umzusehen. Dabei fiel ihr eine freie Stelle bei Ton Paulus Veerbedrijf ins Auge, die ihr gefiel. Seit über anderthalb Jahren arbeitet sie jetzt schon mit Freude auf den Fähren von Arcen, Lomm, Velden, Steyl und Kessel.
"Mein ganzes Leben lang bin ich schon mit der Maas verbunden gewesen. Meine Eltern hatten eine eigene Jacht, und zusammen mit meiner ganzen Familie sind wir im Sommer durch ganz Europa geschippert, zu Städten wie Paris, Berlin und Straßburg. Sie hatten auch ein Grundstück an der Maas. Dahin haben wir immer im Sommer einen kleinen Wohnwagen gezogen. So haben wir dort viele Sommertage am Wasser verbracht."
"Wenn ich ans Bootfahren zurückdenke, erinnere ich mich an dieses entspannte Gefühl, das auf dem Boot herrschte. Meine Eltern hatten ein Bauunternehmen und waren eigentlich immer sehr eingespannt. Auf dem Boot aber konnten sie sich entspannen. weil wir jeden Tag an einem anderen Ort waren, gab es beim Schippern jeden Tag was Neues zu entdecken. Wir spielten auf dem Wasser, konnten Windsurfen und Wasserski fahren und haben gerne geangelt. Daran denke ich immer wieder gerne zurück. Wir haben auch ein eigenes Boot, mit dem ich immer noch viel mit meinem Mann und meinen Töchtern auf der Maas unterwegs bin."
"Ich fand die Schifffahrt schon immer sehr faszinierend. Auch auf der Fähre fühle ich mich jetzt sehr wohl. Ich bin gerne den ganzen Tag an der frischen Luft und arbeite. Im Winter macht mir die Kälte nichts aus. Man muss sich nur entsprechend anziehen, und die Kabinen sind ja beheizt. Es kommen viele Tagesausflügler vorbei, aber es gibt auch Leute, die jeden Tag mit der Fähre übersetzen müssen. Es ist immer schön, zwischendurch ein Schwätzchen mit Gästen zu halten."
"Auf der Fähre arbeiten nicht viele Frauen, die meisten meiner Kollegen sind Männer. Manchmal sehe ich einen Gast, wie er erstaunt ins Steuerhaus schaut. Sie sagen es zwar nicht laut, aber sie finden es dann doch komisch, dass eine Frau hinter dem Steuer sitzt. Mich persönlich stört das überhaupt nicht, finde es auch nichts Besonderes. Es gibt doch so viele Frauen, die Berufe ausüben, die man eher mit Männern in Verbindung bringt. Im Übrigen empfinde ich meine Arbeit auch nicht als typisch männlich. Sie ist körperlich nicht sehr anstrengend, also ist sie schon zu schaffen. Was die Wartungsarbeiten angeht, wird es manchmal ein bisschen technisch, aber das überlasse ich normalerweise den Männern. Nicht, weil ich es nicht könnte oder wollte, sondern weil sie es gerne übernehmen."
"Neben dem Kontakt mit Menschen liebe ich auch die Natur auf dem Wasser und entlang der Ufer der Maas. Jeden Tag beobachte ich, wie sich die Maas verhält. Ich betrachte die Strömung des Wassers, die Windrichtung und das Verhalten der Vögel. Natürlich behalte ich auch die anderen Schiffe auf der Maas im Auge. Ich habe mich dafür entschieden, auf allen Fähren zu arbeiten, weil ich die Abwechslung in der Umgebung liebe".
"Meine Arbeit hat mich nicht wirklich dazu gebracht, die Maas mit anderen Augen zu betrachten. Der Fluss war aber schon immer ein sehr wichtiger Aspekt meines Wesens. Ich kenne die Maas schon so lange, dass sie sich für mich wie eine alte Freundin anfühlt."