Klaasstraat Pronkstraot
Cut-up-Poesie ist eine literarische Technik, bei der in einen geschriebenen Text geschnitten wird. Die verschiedenen Fragmente werden anschließend verschoben und gemischt. So entsteht eine neue Anordnung, die nicht unbedingt logisch sein muss – und das sollte sie eigentlich auch nicht. Cut-up-Poesie geht auf die Dadaisten der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. Die amerikanische Beatgeneration, mit dem Schriftsteller William S. Burroughs an der Spitze, experimentierte damit. Wir haben uns von der Sprache der Klaasstraat Pronkstraot inspirieren lassen. Ein Wirrwarr von Worten und Sätzen, die man hier überall um sich herum sieht. Eine Straße mit verschiedenen Stimmungen zu verschiedenen Zeiten des Tages.
über den Künstler
Vor einigen Jahren wurde Sef Derkx (1951) von einem Schüler des College Den Hulster interviewt. Er war von einem Lehrer im Rahmen einer Profilarbeit dorthin geschickt worden. Der Schüler hatte die Fragen aufgeschrieben. Die erste lautete: ''Wie würden Sie sich selbst beschreiben?'' Da musste Sef Derkx nachdenken. Plötzlich kam es heraus: „Ich bin vor allem Hertstóchtelik Venlonaer. Damit habe ich alle Hände voll zu tun.“ Der Hertstóchtelikke Venlonaer ist seit mehr als einem Vierteljahrhundert Stadtspalter und -chronist. Im vergangenen Jahr wurde er zum Stadtpoeten von Venlo ernannt.
Als Rafael Crucho (2005) als Kind das Schreiben lernte, wusste er sofort, dass er das sein Leben lang tun wollte. Dass er fünfzehn Jahre später Gedichte über sein eigenes Leben, den Verlust seines Vaters, das Leben ohne ihn und schließlich über ''seine'' Stadt schreiben würde, hatte er nicht erwartet. Und doch ist es so gekommen: Heute beschäftigt er sich vor allem mit Texten über das alltägliche Leben in Venlo und die Liebe zu dieser Stadt, die er jeden Tag aufs Neue entdeckt.