Um 1495, Fassade aus dem 19. Jahrhundert
Ab dem 15. Jahrhundert wurden die Holzhäuser in Venlo zunehmend mit Steinfassaden versehen, eine ‚Versteinerung', die in großem Umfang stattfand. Die Gebäude Gasthuisstraat Nr. 13 und 15 bildeten ursprünglich ein einziges großes Doppelhaus, das von einem wohlhabenden mittelalterlichen Kaufmann erbaut worden war.
Doppelhaus
Die Gebäude mit den Hausnummern 13 und 15 wurden im späten Mittelalter als Doppelhaus errichtet. Vermutlich diente es als Hospital (‚Gasthuis‘). Es hatte einen doppelten Keller mit zentraler Stützwand, die vom Keller bis zum Dachfirst reichte. Im Erdgeschoss und im ersten Stock waren die Häuser miteinander durch Öffnungen verbunden. Es gab auch einen Durchgang vom Hospital zur St.Joris-Kapelle. Im 17. Jahrhundert wurde das Gebäude geteilt. Das Doppelgebäude hat ein beeindruckendes mittelalterliches Dach, gezimmert aus Bäumen, wie sie seit Jahrhunderten in der Nähe der Festungsstadt Venlo gestanden haben.
Sockel
Die ansonsten unauffälligen Fassade hat im wörtlichen und übertragenen Sinne, ein auffälliges Detail. Nämlich einen Sockel aus Blaustein aus dem fünfzehnten Jahrhundert. Einst stand darauf wohl die Statue eines Heiligen, möglicherweise des Heiligen Georg mit dem Drachen, den Schutzpatron des Hospitals, nach dem die Straße benannt ist.
Gucklöcher
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts beherbergte das Gebäude das Spielwarengeschäft ‚De stad Neurenberg‘. Ein passender Name, war doch das deutsche Nürnberg die Spielzeughauptstadt Europas. Die Silberschmiedefamilie Seelen hat die Baugeschichte im heutigen Geschäft sichtbar gemacht. Die unregelmäßig starke Putzschicht einer Mauer aus dem Jahr 1430 wurde abgeklopft, sodass die Backsteine nach Jahrhunderten wieder sichtbar sind und in den Boden zwei Gucklöcher eingelassen, die den Blick in den Gewölbekeller freigeben.
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Het verhaal van het Middeleeuws dubbelhuis